Wenig Interesse an Online-Versicherungsabschlüssen
(kunid) Welche Versicherungen schließen die Deutschen online ab? Eine nicht unbedeutende Frage: darf doch davon ausgegangen werden, dass die Österreicher sich ähnlich verhalten. Eine aktuelle Bitkom-Befragung zeigt, dass die Bundesbürger überwiegend und nach wie vor auf „online“ – also auf die persönliche Beratung – setzen.
Wir wissen: Was in Deutschland gilt oder passiert, ist für Österreich nicht weniger relevant. Eine aktuelle Befragung des „Digitalverbandes Bitkom“ ging der Frage nach, inwieweit Versicherungen heute online abgeschlossen werden.
Oder eben nicht: denn das scheint der Fall zu sein – bei Versicherungen und deren Abschlüssen geht es um?s Vertrauen. Und das setzen Kunden in ihren Berater.
Online-Versicherungsabschlüsse sind im Grunde vernachlässigbar
Mit wenigen Klicks zur neuen Versicherung ist für viele Bundesbürger heute eine wenig attraktive Möglichkeit.
Derzeit werden vor allem vergleichsweise einfache Versicherungen mit einem übersichtlichen Leistungsangebot online abgeschlossen. So geben 4 von 10 Deutschen (44 %), die eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen haben, an, dass sie dies zuletzt online erledigt haben.
Und 3 von 10 (33 %) Besitzer einer Kfz-Versicherung haben die letzte Police online vereinbart. Dahinter folgen fast gleichauf die Rechtsschutzversicherung (25 %) und die Auslandskrankenversicherung (23 %). Das ist das Ergebnis einer telefonischen Befragung unter 1.005 Bundesbürgern ab 16 Jahren im Auftrag von Bitkom.
Man sieht also: „offline“, also beim Berater, ist – noch immer – mehrheitlich die liebste Möglichkeit der Deutschen, ihre Versicherungen abzuschließen. Und so dürfen wir guten Gewissens annehmen, wird es sich auch in Österreich verhalten.
„On-Demand-Versicherungen“
„Je mehr Beratung eine Versicherung erfordert, desto näher liegt es, sich dazu persönlich beraten zu lassen“, sagt Fabian Nadler, Referent Digital Insurance und InsurTech beim Digitalverband Bitkom.
Allerdings werde online die personalisierte Beratung per Video oder mit Unterstützung von Chatbots und Künstlicher Intelligenz künftig an Bedeutung gewinnen.
„Und wir werden künftig vermehrt spezielle Online-Angebote sehen, bei denen ich zum Beispiel per Smartphone noch am Flughafen für genau die Zeit meines Urlaubs einen entsprechenden Versicherungsschutz abschließen kann“, so der Versicherungsexperte.
Wo „offline“, also die Beratung, überwiegt
Nur jeder sechste (17 %), der eine Unfallversicherung besitzt, hat diese zuletzt online abgeschlossen, bei der Krankenversicherung ist es sogar nur jeder siebte (14 %). Noch geringer ist die Online-Quote bei Haftpflichtversicherungen (12 %) und Berufsunfähigkeitsversicherungen (11 %).
Schlusslichter sind die Hausratversicherung und die private Altersvorsorge (je 7 %). Dazu Nadler: Versicherungen, die man nicht häufig wechselt, werden „eher klassisch“, nämlich offline, abgeschlossen.
Aber, so die abschließende Bemerkung des Bitkom-Experten: Wir werden in den kommenden Jahren in allen Versicherungsbereichen einen „zaghaften Trend“ hin zum Online-Abschluss sehen.
Die persönliche Beratung werde jedenfalls bei „außergewöhnlichen oder komplizierten Fällen“ unumgänglich sein. Ansonsten ist aber auch davon auszugehen, dass die Kunden ihren Beratern insgesamt „treu“ bleiben werden.